Filmclub “Tore tanzt” 06.12.22

Der Filmclub in der FilmFabrique
Wir laden ein zur monatlichen Langfilmnacht in der FilmFabrique im Hamburger Oberhafen.
Wir wollen die Tür für Filmschaffende, angehenden Filmschaffende und alle Interessierten öffnen und ausgewählte Langfilme zeigen. Zusätzlich versuchen wir, Leute aus der Filmcrew oder andere Akteur*innen der Filmbranche (bspw. Filmvertrieb, Kinobetrieb, Filmförderung, etc.) einzuladen, die mit Redebeiträgen den Abend abrunden und durch Austausch für mehr als nur eine einfache Filmvorführung sorgen.
Der Filmclub wird Veranstaltet von HamburgerKino e.V und Studierenden der HAW Hamburg. In Kooperation mit der HAW Hamburg – Fakultät Medientechnik.
Ansprechpartner: Lukas und Yannick
Adresse: FilmFabrique Coworking Stockmeyerstraße 43

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An unserem ersten Termin, dem 06.12, sehen wir uns den Film Tore Tanzt (internationaler Titel: Nothing Bad Can Happen) an. Die Regisseurin Katrin Gebbe absolvierte von 2005 bis 2008 ihr Regiestudium an der Hamburg Media School (kurz HMS), nachdem sie an der AKI Academy of Art & Design in den Niederlanden und der School of the Museum of Fine Arts in Boston studierte. Nach einigen Kurzfilmen drehte Katrin 2012 ihr Kinodebüt Tore Tanzt, das im Jahr 2013 bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt wurde. Der Film erhielt u. a. den Preis der deutschen Filmkritik, den Bayerischen Filmpreis sowie den New Auteurs Critics’ Award (AFI Fest, Los Angeles).
In ihrem Film geht es um Tore (gespielt von Julius Feldmeier), einer jungen verlorenen Seele, der in einer christlichen Underground-Punk-Bewegung unterwegs ist. Als er in eine dysfunktionale Familie gerät, wird sein scheinbar unerschütterlicher Glaube auf die Probe gestellt.
An der Produktion waren einige in Hamburg lebende Filmschaffende beteiligt. Regisseurin Katrin Gebbe lebt heute noch in Hamburg. Neben ihr ist die Produktionsfirma Junafilm, geführt von Verena Gräfe-Höft (Lehrbeautragte an der HMS Hamburg), in Hamburg ansässig. Ebenso beteiligt sind die Hamburger*innen Kameramann Moritz Schultheiß und Kostümbildnerin Anna Wübber (Professorin für Kostümdesign mit Schwerpunkt Film und Neue Medien an der HAW Hamburg), die wir an dem Abend als unsere Gäste begrüßen dürfen. Die beiden werden uns Einblicke in den Produktionsprozess gewähren und Fragen beantworten.

Das Drehbuch, das sie selbst schrieb, lehnt sich an einen wahren Kriminalfall an, der sich in den Jahren 2002 und 2003 in Udenhausen ereignete. Dort hatte ein Ehepaar einen Jungen mit geistiger Behinderung wie einen Sklaven gehalten, gequält, und schließlich ermordet. Katrin selbst sagte in einem Interview dazu: „Ich fand einen Internet-Artikel und konnte nicht aufhören über den misshandelten Jungen nachzudenken, ein guter Mensch, der an falsche Freunde gerät… Die Figur hat mich tief berührt. Wieso wurde der Junge als ein “behindertes Opfer” beschrieben, während seine Peiniger als “Monster” bezeichnet wurden? Es war so weit weg vom echten Leben. Und ich fand es gab so viele Themen zu entdecken – über Beziehungen, Schuld, Verlangen, Glauben, Idealismus, Liebe, Mut… Ich war auf der Suche nach mehr als einer einfachen Erklärung.“
FSK: ab 16
Content Note: Misshandlung, Folter, Sadismus
Standort der FilmFabrique
Beginn: 19 Uhr
Der Eintritt ist frei, Getränke gibt es vor Ort
Mit freundlicher Unterstützung von Junafilm Filmproduktion und der Agentur la gente.